<h2>Aufbau eines Transformators</h2> <img width="1024" height="512" src="https://www.walcher.com/wp-content/uploads/2016/08/aufbau-transformator.jpeg" alt=""> <h2>1. Das Wickeln</h2> Spulen für Transformatoren (kurz: Trafos) mit niedriger Spannung (20 - 300 Hz) werden mit massiven Kupferlackdrähten (Elektrolytkupfer) auf speziellen Wickelmaschinen hergestellt. Bei kleineren Transformatoren werden hierzu üblicherweise standardisierte Spulen (Spulenkörper) zur Aufnahme der Wicklung verwendet. Wenn es erforderlich ist, können die Spulen auch freitragend mit sogenanntem Backlackdraht aufgebaut werden. Bei diesem Verfahren wird ein spezieller thermoplastischer Draht bereits beim Wickeln erhitzt und somit mit den daneben liegenden Windungen verklebt (verbackt). Je größer der elektrische Strom ist, den der Trafo transformieren muss, umso dicker wird der Wickeldraht in der entsprechenden Spule. Bei kleinen Strömen werden runde Querschnitte gewickelt. Bei höheren Strömen geht man zu Kupferlackdrähten mit Rechteckquerschnitten über. Diese rechteckigen Querschnitte können den vorhandenen Wickelraum besser ausnutzen als Runddrähte. Werden sehr hohe Ströme erforderlich, lassen sich bei entsprechend vorhandenen Wickel-maschinen auch die Wicklungen mit Flachkupferbändern aufbauen. Alternativ werden mehrere Wicklungen mit geringeren Querschnitten aufgebaut. Anschließend werden diese elektrisch parallel geschaltet. Bei Großtransformatoren werden die Wicklungen aus Aluminium erzeugt. Der Vorteil hierbei ist der günstigere Preis. Die hierdurch erforderlichen größeren Abmessungen des Transformators ergeben sich als Nachteil. <h3>Isolation</h3> Einen hohen Stellenwert im Transformator nimmt die Isolation ein! So müssen nicht nur die einzelnen Windungen gegeneinander bestens isoliert sein, sondern auch die Wicklungen gegeneinander und gegen den Eisenkern. Damit die einzelnen Windungen gegeneinander keinen Kurzschluss (Windungsschluss) bekommen können, werden Drähte eingesetzt. Diese sind komplett mit einem hoch Temperaturfesten Kunststofflack ummantelt. Ein einziger Kurzschluss zwischen zwei einzelnen Windungen führt unweigerlich zur Zerstörung des Trafos. Lagenisolationen sorgen dafür, dass die höheren auftretenden Spannungen zwischen den einzelnen gewickelten Spulenlagen, die übereinander liegen, zusätzlich gegeneinander isoliert werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verlegung des Drahts während des Wickelns in mehrere Kammern, die nebeneinander liegen. <h3>Herstellung</h3> Um eine Wicklung genau in der gewünschten und passenden Form herstellen zu können, hilft ein Spulenkörper. Gleichzeitig bietet er eine weitere Isolation hin zum Kern, oder auch zu weiteren benachbarten Wicklungen. Diese Spulenkörper werden meistens aus Kunststoffspritzguss erzeugt. Sie können über eingespritzte Kontaktstifte oder auch Führungen, die für die einlaufenden oder auslaufenden Wicklungsenden zuständig sind, verfügen. Für größere Transformatoren werden keine Spulenkörper hergestellt beziehungsweise eingesetzt. Bei diesen Trafos werden freitragende Wicklungen montiert und mit den Schenkeln der Transformatoren mittels Abstandshaltern oder Keilen fest verankert. Primär ist es beim Herstellen der Wicklung wichtig, dass die einzelnen Wicklungen generell gegeneinander gut isoliert sein müssen. <h2>2. Das Schachteln</h2> Der Kern wird aus einem Stapel aus einzelnen dünnen Blechen (in der Regel 0,3 oder 0,5 mm) aufgebaut. Die Bleche sind einseitig mit einer Oxydschicht zur Isolation gegeneinander beschichtet. Diese Oxydschichten verhindern das Auftreten von Wirbelströmen im Eisenkern. Die Blechflächen liegen parallel zur Richtung des magnetischen Flusses und damit senkrecht zum induzierten elektrischen Feld. Dadurch werden die Wirbelstromverluste reduziert. Je höher die Frequenz ist, desto dünner müssen die Bleche gewählt werden. Eine Beschädigung der Isolierung der einzelnen Blechpakete kann bei Transformatoren zu einer erheblichen lokalen Erwärmung des Eisenpaketes führen. Die Transformatorenbleche werden wechselseitig in die fertig gewickelten Spulen eingelegt (geschachtelt), damit zwischen den einzelnen laminierten Blechen möglichst geringe elektromagnetische Streuverluste auftreten. <h2>3. Das Verschweißen</h2> Speziell bei Kleintransformatoren mit einer Leistung von 0,5 bis etwa 5kVA werden aus Kostengründen (schnellere Fertigung) die E-Paketbleche der Transformatoren nicht mehr wechselseitig geschachtelt. Vielmehr werden diese als vorgefertigte Eisenpakete mit den I-Blechpaketen in Transformatoren-Schweißmaschinen verschweißt. Die durch die Schweißnaht zusätzlich auftretenden Wirbelstromverluste sind bei den Kleintransformatoren in der Regel vernachlässigbar. Die Wirbelstromverluste können durch eine rechnerische Anpassung der Induktion (Windungszahl der Wicklungen) ausgeglichen werden. <h2>4. Das Vergießen</h2> Das Vergießen sorgt primär für sehr gute Isolierungseigenschaften und dafür, dass der Trafo geräuscharm funktioniert. Kleine Transformatoren für gedruckte Schaltungen werden komplett in Kunststoffbecher eingelegt. Anschließend werden diese Transformatoren mit Gießharz vollständig vergossen. Als Leistung bringt dies neben der verbesserten Wärmeabfuhr und Feuchtigkeitsschutz auch einen praktisch geräuschlosen Betrieb mit sich. Bei Großtransformatoren werden lediglich die Spulen mit Gießharz vergossen. Ansonsten würden die Kosten für das komplette Vergießen zu teuer werden. <h2>5. Qualitätssicherung</h2> Jeder produzierte Trafo wird gemäß der Qualitätsmanagement-Norm DIN EN ISO 9001 in einer Einzelprüfung auf seine Qualität hin untersucht. So wird sichergestellt, dass nur einwandfreie Transformatoren das Haus verlassen.
Thema: Wasserkraft verfehlt ihr Ausbauziel Guten Tag Herr Schaffert, können Sie so ungefähr sagen, wie hoch der prozentuale Anteil der Wasserkraft an den erneuerbaren Energien in Deutschland ist, und was ist das Wichtige an der Wasserkraft?Wasserkraft hat den Vorteil, dass sie relativ zügig auch als Regelenergie eingesetzt werden kann, wenn man zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke bauen würde. Insofern hätte dies schon eine gewisse Relevanz, wenn man da mehr Möglichkeiten schaffen würde. Ansonsten ist sie meiner Meinung nach eher im Randbereich der erneuerbaren Energien zu finden von der reinen Erzeugung her. Das war früher noch eine sehr wichtige erneuerbare Energie, aber ich glaube, eine sehr große Menge an Wasserkraft steht nicht zur Verfügung. Ich schätze mal, dass die Wasserkraft im Bereich der erneuerbaren Energien vielleicht fünf bis zehn Prozent ausmacht.Herr Ralph-Erik Schaffert ist Geschäftsführer des Wasserverband Bersenbrück. Sie sagten Regelenergie, was genau bedeutet das?Regelenergie bedeutet, dass letzlich dann, wenn die konventionellen Kraftwerke nach und nach abgeschaltet werden und die Windkraftanlagen auch nicht laufen, genug Energie zur Verfügung steht, um Deutschland mit Strom zu versorgen. Also auch Spitzenenergie abzudecken, oder Energie zwischenzuspeichern und dann anschließend geregelt dem Markt wieder zur Verfügung zu stellen. Denn es gibt ja mittlerweile das Phänomen, dass Strom verschenkt wird, oder man sogar zu bestimmten Zeiten Geld dafür bekommt, wenn man Strom abnimmt. Einbau eines Feinrechens für den Fischschutz. Thema Pumpspeicherkraftwerke – es gibt Überlegungen, dass mehr davon gebaut werden sollten, bevor man weitere Kohlekraftwerke baut, und so den Strom zu Spitzenlasten erzeugt. Wie stehen Sie dazu?Also ich halte das für eine sehr sinnvolle Lösung. Es gibt genug Möglichkeiten, nur die politischen Restriktionen sind eben gewaltig, weil es doch ein großer Eingriff in die Natur ist in einigen Bereichen. Und wenn man das einmal vergleicht mit den Eingriffen von Windenergieanlagen, dann stellt sich die Frage, ob es nicht wirklich sinnvoll ist, den Energieüberschuss der Windenergie tatsächlich in Pumpspeicherkraftwerken zu nutzen, zumindest in Teilen, statt diesen Überschuss in Gas umzuwandeln. Anschließend kann die Energie dann wieder eingespeist werden, wenn nur wenig Wind zur Verfügung steht, denn der Wirkungsgrad ist enorm.Was genau sind die gewaltigen Eingriffe, müssten dafür dann komplett neue Anlagen angelegt werden, vielleicht irgendwo in den Bergen?Ja, Sie müssen Flüsse und Seen unten im Tal haben, und dann müssen in den Bergen entsprechende Speicherbecken geschaffen werden.Dass da natürlich Widerstände kommen ist klar. Vielleicht ist es sinnvoll, hier klar abzuwägen ob es nicht sinnvoll ist, in diesem Bereich mehr zu machen, anstatt überall Kohlekraftwerke zu errichten.Ja, denn wenn man 100 Prozent erneuerbare Energien will, hat dort Kohlekraft nichts zu suchen. Es muss entweder der eine Weg gegangen werden, oder es bleibt immer ein Gemisch, und das hilft uns letztlich auf Dauer auch nicht weiter.Was könnte die Politik besser machen? Man hat irgendwie so das Gefühl, dass die Wasserkraft so ein bisschen stiefmütterlich behandelt wird. Gibt es da stärkere Interessenverbände in Richtung Windkraft oder auch Kohlekraft, also traditionelle Energieformen?Also ich habe eher den Eindruck, dass ein bisschen kopflos gehandelt wird. Es scheint kein wirkliches Konzept hinter dem zu stehen, was zur Zeit umgesetzt wird. Es fehlt so ein bisschen das ingenieurmäßige Denken in der Politik, dass wirklich auch ein großes Konzept geschaffen wird, wie man die Zukunft eines Landes gestalten möchte in Bezug auf die Energieversorgung. Und da fehlt es meines Erachtens am schlüssigen Gesamtkonzept. Da hat die Wasserkraft sicherlich auch eine Funktion, die zur Zeit nicht entsprechend gewürdigt wird. Einbau einer Turbine in den Turbinenschacht. Könnte es sein, dass vielleicht einige Lobbyvereinigungen dies verhindern wollen, beispielsweise die RWE oder ähnliche, die gerade im Umschwung sind mit ihren Atomkraftwerken, oder ist es nicht der Fall, dass da jetzt massiv Einfluss genommen wird?Ich denke schon dass diejenigen, die momentan sowieso schon große Probleme haben, ihre Kraftwerke wirtschaftlich zu betreiben, sicherlich nicht gerade begeistert davon sind, wenn sie wieder Konkurrenz bekommen, das mag durchaus sein. Letztendlich ist es aber jetzt für die Volkswirtschaft auch in gewissem Sinne eine Frage des Überlebens. Denn wenn es jetzt immer so weitergeht mit dem Zubau von Windenergie und Photovoltaik, dann wird es ein bisschen schwierig ohne Regelenergie.Richtung Naturschutz geschaut, da sind ja auch immer die Fischereiverbände sehr restriktiv, sie argumentieren, dass die Fische zerhäckselt werden. Sehen sie da Lösungen, oder ist das auch oft nur auf falschen Informationen begründet? Wird der Bau von Anlagen teilweise so verhindert?Grundsätzlich müsste man zunächst einmal die gesamtpolitische Lage sehen mit der Wasserrahmenrichtlinie, die die Durchgängigkeit aller Gewässer vorschreibt. Sie macht dann Fischaufstiege notwendig, die teilweise den Wasserkraftanlagenbetreibern von den Kosten her auferlegt werden. Dies reduziert nochmal die Wirtschaftlichkeit der Anlagen, aber ich sehe das auch als notwendig an. Auf der anderen Seite gibt es heute schon entsprechende Techniken, wir haben zum Beispiel auch eine Wasserkraftanlage, da haben wir in Absprache mit der Naturschutzbehörde im Zulaufbereich einen Feinrechen vorgeschaltet, der dann öfters geräumt werden muss. Dadurch hat man natürlich einen Mehranfall an Abfall, aber ich denke es ist heute möglich, entsprechende Vorrichtungen zu schaffen. Ich glaube nicht, dass man noch sehr große Probleme hat mit zerhäckselten Fischen, wenn man sehr feine Rechen hat. Das sehe ich nicht mehr als problematisch an. Ich sehe eher den Eingriff des Anstauens von Flüssen als Problem an, denn da wird ja das ganze Fließregime geändert, und dadurch kann es zu ökologischen Problemen kommen.Das ist jetzt ein interessanter Einwurf. Die Fronten sind ja verhärtet, die Befürworter der Wasserkraft argumentieren, dass überhaupt nichts in der Natur passiert, und die Fischereiverbände sehen da alles nur ganz schwarz, aber Sie sagen jetzt als Wasserkraftbetreiber, dass da schon aufgepasst werden muss.Ja, ich denke es muss eben schon eine gewisse Betrachtung erfolgen bei jedem Projekt, um einen Ausgleich zu schaffen. Das wird ja im Normalfall im Rahmen einer Planung auch gemacht. Insofern wird schon versucht, die Interessen bereits während der Planung auszugleichen und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen. Da sehe ich sogar unter Umständen noch eine Chance für die Natur, dass bei solchen größeren Projekten eben auch entsprechend große Mittel für Auwälder usw. zur Verfügung gestellt werden, um die Natur auch dauerhaft zu erhalten. Das kann ja auch positiv sein. Wir sehen das dort, wo Großprojekte umgesetzt werden, dass dann durch Ausgleichsmaßnahmen neue Naturräume geschaffen werden. Ich möchte das jetzt nicht als Konflikt in dem Sinne darstellen, sondern ich glaube, dass es auch Chancen birgt.Kann man vielleicht auch den Zustand, der vorher da war, verbessern?Das meine ich ja damit, dass man die ausgeräumte Landschaft sieht und sagt, gut, wir investieren hier in eine Wasserkraftanlage und schaffen dann entsprechenden Ausgleich, der eben auch dem Gewässer zugute kommt in Form von Auwäldern oder auch Auen usw. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das eine Chance ist, wenn Flächen erworben werden, die dem Naturschutz zur Verfügung gestellt werden.Kann man vielleicht auch den Zustand, der vorher da war, verbessern?Das meine ich ja damit, dass man die ausgeräumte Landschaft sieht und sagt, gut, wir investieren hier in eine Wasserkraftanlage und schaffen dann entsprechenden Ausgleich, der eben auch dem Gewässer zugute kommt in Form von Auwäldern oder auch Auen usw. Ich könnte mir schon vorstellen, dass das eine Chance ist, wenn Flächen erworben werden, die dem Naturschutz zur Verfügung gestellt werden.Damit verbessert man sogar dann auch das gesamte UmweltbildGenau, da ist dann die Umweltbilanz eher positiv, weil Sie letztendlich auch umweltfreundliche Energie erzeugen, das dürfen Sie ja auch nicht vergessen. Ich finde, bei vielen Projekten wird vergessen, dass alleine schon der Ansatz, Energie umweltfreundlich zu produzieren, auch bereits etwas Positives ist. Das wird oft bei diesen Projekten nicht in der Ökobilanz berücksichtigt.Eine aktuelle Nachricht aus der Schweiz zeigt, dass dort die Wasserkraftbetreiber kaum noch wirtschaftlich arbeiten können, weil die anderen Energieformen so stark subventioniert werden. Wie ist das in Deutschland, ist das soweit in Ordnung, oder wünschen Sie sich da mehr Unterstützung?Es wäre selbstverständlich schon schön, wenn das in etwa gleichgestellt werden würde mit Windenergie. Diese wird natürlich jetzt schon sehr vorrangig behandelt, insbesondere wenn ich an die Offshore-Energie denke. Insofern wird die Wasserkraft ein bisschen stiefmütterlich behandelt. An sich müsste es da zumindest eine gleichrangige Förderhöhe pro Kilowattstunde geben, damit man Anlagen, insbesondere auch kleinere Anlagen, wirtschaftlich betreiben kann, und das ist zur Zeit nicht der Fall. Vielleicht müsste dann auch eine stärkere Staffelung gemacht werden zwischen kleinen und größeren Anlagen, also größeren Bestandsanlagen und kleineren Neuanlagen, um das ein bisschen mehr zu fördern.Sind Sie selbst noch zufrieden, kann man die Anlagen noch betreiben oder ist das auch schon ein Problem in Deutschland mit den kleineren Anlagen bezogen auf den Strompreis?Das kommt immer auf die einzelne Konstellation an. Ich denke, wenn jetzt Bestandsanlagen vorhanden sind, die weitgehend abgeschrieben sind, wo nur die Maschinentechnik und die Elektrotechnik ab und zu erneuert werden muss und bestimmte Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden müssen, dann ist das sicherlich aktuell noch ein attraktiver Strompreis. Dieser führt dann auch dazu, dass man noch einen Ertrag erwirtschaften oder zumindest die Kosten decken kann. Ich glaube auch, dass das bei Neuanlagen eben nicht reicht, weil die Auflagen heute enorm angezogen haben und dadurch kleinere Anlagen unwirtschaftlich werden. Daher werden sie oft auch nicht gebaut.Ihr FazitGrundsätzlich halte ich die Wasserkraft für eine wichtige Energieform, die man auch gerade im Rahmen der Umstellung der Energieversorgung in Deutschland noch viel stärker in den Fokus bringen und fördern müsste. Zudem müssten auch entsprechende Projekte angestoßen werden, die dann eine sichere Energieversorgung mit Regelenergie sicherstellen, gerade auch über die Wasserkraft, und da fehlt es meiner Meinung nach auch an der Akzeptanz in der Bevölkerung und an der Unterstützung der Politik. Die Wasserkraft müsste letztendlich mehr Unterstützung bekommen.
Wasserkraft im Jahr 2015 - wie wichtig ist diese Energiequelle noch? Wasserkraft im Jahr 2015. Verfehlte Ausbauziele allerorten - wie wichtig ist diese Energiequelle noch? Hans-Peter Lang, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke e.V. im Interview:Herr Hans-Peter Lang ist der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Wasserkraftwerke e.V. und setzt sich seit Jahren ehrenamtlich für die älteste der regenerativen Energieformen ein. Wir haben die Chance bekommen, Ihn in einem Interview ausführlich zu aktuellen Themen rund um die Wasserkraftenergie befragen zu können. Guten Tag Herr Lang, welchen Anteil nimmt die Wasserkraft im Strommix in Deutschland ein? Wie wichtig ist diese einzuschätzen?Auf der Bundesebene hat die Wasserkraft jetzt einen Anteil von vier bis fünf Prozent, in Bayern sind es derzeit 15 Prozent, Tendenz steigend. Wir halten die Wasserkraft natürlich für unverzichtbar, weil Sie nicht nur grundlastfähig sondern insbesondere auch planbar ist. Ich weiß heute schon wie viel Strom aus Wasserkraft morgen produziert wird. Was ja auch für die Stromhändler sehr wichtig ist, weil sie ja auch in Zukunft Strom verkaufen wollen, und dafür brauchen sie auch verlässliche Partner, um beständig Strom verlässlich anbieten zu können.Wodurch kann diese Verlässlichkeit unterstützt werden?Bei der Wasserkraft sehen wir insbesondere die Speichertechnologie als ausbaufähig, denn gerade Pumpspeicherkraftwerke sind eigentlich derzeit noch die größten Energiebatterien, die in Sekundenbruchteilen Strom zur Verfügung stellen können - in riesigen Mengen. Es gibt praktisch keinerlei vergleichbare Speicher industrieller Art, die so kurzfristig so viel Strom zur Verfügung stellen können. Welchen Wirkungsgrad besitzt die Wasserkraft?Der Wirkungsgrad bei der Wasserkraft liegt über 90%, was einen absoluten Spitzenwert darstellt. Keine andere erneuerbare Energie erreicht diesen Wert.Was kann die Politik besser machen?Die Politik kann natürlich im Prinzip auf der einen Seite den Strom mixen, muss sich dann aber doch entscheiden, welche konkreten Energieformen sie haben will oder welche man braucht. Sie muss vielleicht aber einfach auch einmal differenzieren und sagen ok, wir brauchen Wasserkraft weil sie eben verlässlich ist, weil sie planbar ist. Dann muss sie diese aber auch gezielt mehr fördern. Andererseits müssen natürlich auch einmal bestimmte Einschränkungen zugelassen werden, denn jede Energiegewinnung ist heute auch ein gewisser Einschnitt in die Natur. Aber wenn ich A sage und will den Atomausstieg und erneuerbare Energien, dann müssen vielleicht natürlich auch naturschutzrechtliche Problematiken etwas zurücktreten, bzw. neu betrachtet werden. Ein Beispiel: Uns wird immer vorgeworfen, wir würden die Flüsse aufstauen. Dabei gibt es allein in Bayern 30.000 Querbauwerke, und davon werden nur 4.200 von der Wasserkraft genutzt. Das heißt, die Mehrzahl der Querbauwerke sind nicht wegen der Wasserkraft da, sondern aus Gründen der Wasserregulierung, damit sich also die Flüsse nicht vertiefen, zur Grundwasseranhebung, etc. Es würde eine Win-Win-Situation entstehen, d.h. wir unterhalten die Wehre und sorgen für die Durchgängigkeit, im Gegenzug dürfen wir umweltfreundlichen Strom produzieren. Wenn schon die Wehre da sind, kann man diese doch auch für die Wasserkraft nutzen. Das wird jetzt teilweise in Bayern schon wieder gemacht und etliche Wehre neu für die Gewinnung regenerativer Energien ausgeschrieben. Ein Wort zum Thema Fischschutz: Wir sind dann ja auch die einzigen, die sich um die Fischtreppen kümmern. Wenn man das zulässt, würden wir diese auch finanzieren, dann hat jeder etwas davon. Wie gesagt, die Wehre können ja nicht herausgerissen werden, die Energie ist von Natur aus da, denn Wasser fällt immer von oben nach unten, ohne dass wir etwas dazu tun müssen, und warum sollten wir dann diese Energie nicht nutzen?Und wenn es dann eine ordentliche Fischtreppe dazu gibt, auf der der Fisch auf und ab schwimmen kann, dann ist das doch für beide Seiten - sowohl für die Natur als auch für den Menschen - ein Vorteil. Wir können die Energie nutzen, und der Fisch hat seine Fischtreppe. Dann ist die Durchgängigkeit für die Fische gegebe Warum gibt es dann solche Widerstände von den Fischereiverbänden?Teilweise wird das nicht richtig verstanden. Auf der unteren Ebene mit den örtlichen Fischpächtern kommen wir immer ganz gut aus. Nur eben mit den obersten, mit dem Präsidenten, die schießen immer gegen uns und manchmal glauben wir auch, Sie repräsentieren halt auch nur als Autorität die Verbände. Jeder muss für seine Interessen poltern, um wahrgenommen zu werden. Im Ergebnis ist das schade, denn so kommt man nicht zusammen. Wenn es heißt, alle kleineren Kraftwerke müssen herausgerissen werden, wer kümmert sich dann um die Fischtreppen? Wie gesagt, die Wehre würden ja bestehen bleiben, man kann die Wehre nicht herausreißen. Wir säubern die Flüsse von Müll und Unrat durch die vielen installierten Rechenreinigungsanlagen.Es wird behauptet, Fische würden durch die Kraftwerke getötetJa, angeblich werden durch unsere Turbinen auch die Fische gehäckselt - was nicht der Realität entspricht. Wenn ein Fisch darin verendet, dann war dies ein kranker Fisch. Ein gesunder Fisch merkt, wo eine Turbine steht, und da geht er nicht freiwillig durch. Und es sind auch keine roten Blutströme - wie des öfteren behauptet - im Wasser zu finden. Da müsste man auch Reste finden. Oft sind die Kraftwerke so nah beieinander, dann müssten ja tote Fische beim nächsten Kraftwerk angespült werden, oder zumindest einige Reste, aber das ist nicht der Fall, das ist reine Polemik. Außerdem ist vor jeder Turbine ein Rechen installiert, der so eng ist, dass die Fische nicht hindurchschwimmen können. Dann dürften in Flüssen mit Wasserkraftwerken ja auch keine Fische mehr lebenGenau, und das ist nicht der Fall, man muss die Strecke zwischen zwei Wehren als Lebensraum für Fische sehen. Die Fischer werfen beispielsweise Tonnen von Fisch dort hinein, nur um sie wieder herauszuangeln. Und es gibt ja auch genügend Fälle, wo die Fischer wirklich froh gewesen sind, dass nicht die Durchgängigkeit da ist, weil es dann abgeschlossene Fischbereiche gab, so ist weder der eigene Fisch weggeschwommen, noch sind fremde Raubfische hereingekommen. Die waren froh, dass früher die Durchgängigkeit nicht gegeben war, weil sie dann genau zwischen zwei Kraftwerken ihre Fischwasser gehabt haben. Das hören sie zwar nicht gerne, dennoch ist es so. Würden die gesunden Fische in den Turbinen zerhäkselt, würde dann ein Fischer freiwillig seine Fische dort hineinsetzen?Warum verschwinden dann aber teilweise die Fischbestände? Natürlich gibt es auch Fälle, wo die Fische auch weniger geworden sind. Aber das muss nicht an den Wasserkraftwerken liegen. Es existieren viele weitere Gründe für das Verschwinden von Fischbeständen: Beispielsweise der Fischotter, oder dass die Gewässer wärmer werden, dass teilweise die Fische unfruchtbar werden aufgrund der Einbringung von Anti-Baby-Pillen, eigentlich unglaublich, aber es ist so. Solche Sachen kommen über die Kläranlagen in die Gewässer, dafür können wir aber nichts. Es ist nicht unsere Schuld, dass es zu einer Verschlammung kommt, weil Ackerboden abgespült wird, das ist eine Sache der Landwirtschaft. Aber es wird immer alles nur auf die Wasserkraft abgeschoben, weil diese angeblich die Fische tötet. Aber man muss auch einmal die genauen Ursachen suchen, warum gibt es beispielsweise keine Laichgründe? Durch Klimaerwärmung und starke Regenfälle, da werden sehr viele Feinteile eingeschwämmt, die verschlammen natürlich die Kiesbänke, aber dafür können wir ja nichts. Muss mehr in die Forschung investiert werden?Der Turbinenbau ist bereits seit 100 Jahren am Markt, das ist eine ausgereifte Technik. Aber es gibt neue Turbinentypen, die langsamer laufen, bei denen der Fisch ohne Schaden hindurch schwimmen kann, aber auf der anderen Seite bauen wir ja auch enge Rechen, das ist ja mittlerweile auch eine Auflage. Das ist unser Pluspunkt, wir haben eine sehr ausgereifte langlebige Technik. Ich sage es etwas provokant, wir müssen nicht unsere Bauteile nach 20 Jahren entsorgen. Bei der Photovoltaik-Branche, wo nach zwanzig Jahren der Wirkungsgrad stark nachlässt, müssen die kompletten Zellen entsorgt werden. Wir wissen nicht, wie lange die Flügel der Windräder halten, ob es Materialermüdung gibt. Wir haben praktisch die solideste Art von Turbinentechnik. Unsere Potentiale werden nicht so hoch sein, weil ich einfach nicht auf der grünen Wiese oder einem Dach ein neues Kraftwerk hinstellen kann. >>> Weltweit ist die Wasserkraft die führende Energieform. Sie produziert mehr als sämtliche Atomkraftwerke auf der Welt. <<< Kann die Politik bei der Erneuerung bestehender Anlagen unterstützen?Da wir bereits seit 100 Jahren auf dem Markt sind gibt es natürlich noch viele Anlagen, die an den neusten Stand der Technik angepasst werden können und dann auch mehr Strom produzieren könnten. Wir haben bislang keinen Inflationsausgleich bekommen. Es gibt zwar Förderung, aber oft bekommen wir die Förderung, damit wir eben Fischtreppen bauen, aber da wird dann auch weniger Strom produziert, weil ein Teil des Wassers an der Turbine vorbei läuft. In der letzten Zeit bekommt man zwar wieder etwas für die technische Verbesserung. Aber Turbinenbau ist teuer, die Löhne für die Techniker und Monteure steigen, und da muss das natürlich auch nachziehen. Einerseits werden Gaskraftwerke vorfinanziert - hier muss sich wieder um den Gas- Einkauf gekümmert werden - andererseits existiert die Wasserkraft. Da habe ich eine verlässliche Energie bei der ich heute weiß, was ich morgen liefern kann, und habe keine Probleme mit dem “Brennstoff”.Ist für andere regenerative Energien zu viel Einfluss von Großkonzernen bei den Interessenverbänden vorhanden?Da wir bereits seit 100 Jahren auf dem Markt sind gibt es natürlich noch viele Anlagen, die an den neusten Stand der Technik angepasst werden können und dann auch mehr Strom produzieren könnten. Wir haben bislang keinen Inflationsausgleich bekommen. Es gibt zwar Förderung, aber oft bekommen wir die Förderung, damit wir eben Fischtreppen bauen, aber da wird dann auch weniger Strom produziert, weil ein Teil des Wassers an der Turbine vorbei läuft. In der letzten Zeit bekommt man zwar wieder etwas für die technische Verbesserung. Aber Turbinenbau ist teuer, die Löhne für die Techniker und Monteure steigen, und da muss das natürlich auch nachziehen. Einerseits werden Gaskraftwerke vorfinanziert - hier muss sich wieder um den Gas- Einkauf gekümmert werden - andererseits existiert die Wasserkraft. Da habe ich eine verlässliche Energie bei der ich heute weiß, was ich morgen liefern kann, und habe keine Probleme mit dem “Brennstoff”.Wie können die Bürger besser einbezogen werden (Stichwort Akzeptanz / Aufklärung)?Wir haben in Bayern eine Umfrage gemacht, über 80 Prozent der Bürger finden Wasserkraft gut. Es ist viel mehr Aufklärung nötig, wenn die Leute es gut erklärt bekommen, stehen sie dieser Energieform auch positiv gegenüber. Die Wehre sind da, wir machen das für die Fische, warum soll man dann keine Wasserkraft erzeugen? Das muss man aber richtig rüberbringen. Daran arbeiten wir gerade, beispielsweise bekommen das Schulklassen zusammen mit Infomaterial, aber man muss es vor Ort sehen. Bei den Besichtigungen in den Wasserkraftwerken sehen die Schulklassen dann auch, dass dort keine toten Fische herumliegen, wie immer behauptet wird. Wir arbeiten daran, aber leider gibt es immer wieder Negativschlagzeilen, die die Bemühungen zunichte machen. Es ist immer auch eine Sache der Presse. Tote Fische bringen einfach mehr Leser. Negative Schlagzeilen sind immer interessanter als Berichte über Dinge, die funktionieren.Leider gibt es in Bayern aber nur 4.200 Wasserkraftbetreiber, sie ist nicht so weit verbreitet wie Photovoltaik, wo heute schon bereits wesentlich mehr Leute mitreden, weil auch schon der kleinere Bürger PV-Platten auf dem Dach hat. Hat einer PV-Platten auf dem Dach ist er auf der anderen Seite des Lagers, hat er die nicht, kommt einer an und sagt, wegen Dir muss ich den teuren Strom zahlen. Es ist ja eigentlich unfair dass man nie sagt, was kostet der Atomstrom eigentlich wirklich. Wer kümmert sich hier um ein geeignetes Endlager? So eine Energie kann ich doch nicht auf Dauer betreiben, wenn ich kein durchgängiges System habe und nicht weiß, wo ich die Abfälle lagern soll. Vielen Dank für das Interview. Wasserkraft ist faszinierend, das muss man rüberbringen.
Die Herstellung und Auslieferung des 1000. Netzreglers war Anlass für eine kleine spontan organisierte Betriebsfeier im Hause Walcher. Geburtsstunde des NetzreglersDer Seniorchef Hartmut Walcher berichtete, dass die Geburtsstunde des Netzreglers sich 1959 bei einem Verkaufsgespräch seines Vaters, dem Firmengründer Friedrich Walcher, bei den Pfalzwerken ergab. Fortschrittlich und innovativ denkende Ingenieure bei den Pfalzwerken animierten seinerzeit Friedrich Walcher zu dem Schritt, sich selbständig zu machen, um die ersten Netzregler in Niederspannungsfreileitungsnetzen einzusetzen, womit die hohen Investitionskosten für den klassischen Netzausbau eingespart werden konnten. Bis Ende der 70er Jahre war der Netzregler die tragende Säule im Umsatz von Walcher. Infolge immer intensiveren Netzausbaus kam die Produktion des Netzreglers praktisch zum Erliegen.Heutige Anwendung - AussichtenSeit der Energiewende ist infolge der verstärkt dezentralen Einspeisung insbesondere durch PV-Anlagen, der Netzregler zu einem Standardprodukt bei vielen großen Energieversorgern geworden. Die Zukunft für den weiteren Einsatz von Netzreglern sieht Hartmut Walcher sehr optimistisch, da derzeit die Problematik des erforderlichen Netzausbaus bei allen Energieversorgern ein aktuelles Thema ist und selbst in den Tageszeitungen regelmäßig mit angeführt wird. Walcher ist überzeugt, dass sich bei diesem erforderlichen Netzaus- und Netzumbau auch für seinen Netzregler, über die nächsten 10-20 Jahre, verstärkt Anwendungsfälle ergeben. Im Foto gruppiert sich die anwesende Belegschaft um den 1000.en Netzregler, welcher an das RWE ausgeliefert wird. Links und rechts jeweils außen die beiden Geschäftsführer Thomas und Hartmut Walcher.